23.08.2016

Wenn der Chart nur aus Indikatoren besteht...

Indikatoren - Wo ist eigentlich der Chart?
Viele nutzen sie und erhoffen sich dadurch den langersehnten Durchblick - Indikatoren.

Wenn der Trader allerdings den Chart vor lauter Indikatoren nicht sieht, sollte der Einsatz der kleinen "Wundermittel" vielleicht etwas überdacht werden.

Indikatoren können im Trading eine große Hilfe sein. Sie können Tendenzen zeigen oder uns dabei helfen unsere Handelsideen zu bestätigen oder zu verwerfen.

Eine Sache wird ein Indikator dem Trader jedoch nicht abnehmen können: Das eigenständige Nachdenken über das, was sich tatsächlich auf den Märkten dieser Welt abspielt.

Indikatoren basieren auf mathematischen Berechnungen, bestimmte Sachverhalte aus der Vergangenheit in den Chart zu projizieren. Dabei können Sie durchaus hilfreich sein. Nützlich sind vor allem die Indikatoren, die in der breiten Masse (auch von institutionellen Anlegern!) genutzt werden. Hierzu zählen u.a. Durchschnitte und Indikatoren, die es ermöglichen Widerstands- und Unterstützungszonen aufzuzeigen (z.B. Fibonacci oder Pivot). 

Das Problem mit Indikatoren ist, dass eine dauerhafte Funktion zur Prognose von zukünftigen Kursverläufen nicht gewährleistet werden kann. In bestimmten Marktphasen haben bestimmte Indikatoren Vorteile, in anderen wiederum Nachteile. Das liegt daran, dass sie mit Daten aus der Vergangenheit arbeiten. Uns als Trader interessiert jedoch der zukünftige Verlauf einer Aktie, eines Futures oder eines Forex-Paars.

Fängt der Trader an seine Tradingideen von Indikatoren bestimmen zu lassen, sind Verluste vorprogrammiert. Und das interessante Phänomen dabei ist die Möglichkeit der Schuldzuweisung. Ein möglicher Fehler liegt nun nicht mehr beim Trader selbst, sondern selbstverständlich beim falschen Indikator. Also ab ins Internet, schließlich sind die Indikator-Bibliotheken prall gefüllt. Einer davon wird schon funktionieren. 

Verlustspiralen sind auf diese Weise durchaus vorstellbar.

Wir sollten uns als Trader bewusst machen, zu welchem Zweck wir Indikatoren verwenden und welche wir sogar für unseren Tradingstil benötigen. 

In meiner Betrachtungsweise der Märkte arbeite ich mit der Average True Range, EMA, SMA und dem Fibonacci Retracement. Alles andere ist für meine Art des Handelns irrelevant. Ich nutze diese Indikatoren allerdings nicht als Signalgeber, sondern als Bestätigung meiner Gedanken. 

Plane ich beispielsweise einen Trade in der Aktie XY, so ist es wichtig zu wissen, ob sich der Kurs gerade an einer massiven Widerstandszone befindet. Sollen Ideen bestätigt oder verworfen werden, eignen sich dafür bestimmte Indikatoren hervorragend.

Welche Indikatoren sind für euch unverzichtbar und vor allem warum?