15.09.2019

Kommende Woche

In der nächsten Woche stehen einige wichtige Termine im Wirtschaftskalender. Wir können also davon ausgehen, dass es reichlich Bewegung an den Märkten geben könnte.

Neben vielen Terminen, die nicht so relevant sind, werden im Laufe der folgenden Woche alle Augen auf die EU und die USA blicken. Am Mittwoch um 11 Uhr dreht sich alles um die Inflationsraten in der Eurozone. Zumindest für die Gesamtentwicklung der Konjunktur können wir hier vielleicht das ein oder andere ableiten.

Viel spannender wird es allerdings Mittwoch Abend bei der FED Zinsentscheidung. In den aktuellen Prognosen wird davon ausgegangen, dass der Zinssatz auf 2% gesenkt wird. Das wäre eine Senkung um 0.25%, die dazu führen könnte, dass sich der Trend der letzten Wochen fortsetzt. Wie in der Vergangenheit bereits mehrfach erlebt, kann es hier kurzfristig zu starken Turbulenzen kommen, wenn die FED etwas überraschend handelt und etwas verkündet, mit dem zuvor niemand gerechnet hätte.

Solche kurzfristigen politisch induzierten Kursveränderungen bieten oft die Chance, günstig nachzukaufen oder Aktien von interessanten Unternehmen neu ins Portfolio aufzunehmen.

Was gibt es sonst noch?

Mein Vorhaben mit dem Algorithmus stößt mit der Programmiersprache LUA an seine Grenzen. Da ich verschiedene APIs ansteuern möchte und unterschiedliche Datenströme verwenden möchte, brauche ich eine universellere Entwicklungsumgebung. Ich persönlich handle nicht ausschließlich auf der Basis einer Chartanalyse. Die ist für mich nur ein Entscheidungselement von vielen. Daher muss mein Algorithmus in der Lage sein, Entscheidungen nicht nur auf Basis von Indikatorenwerten zu treffen, sondern darüber hinaus auch noch andere Facetten abdecken. Und das wird wohl etwas komplexer werden, als ursprünglich gedacht.

LUA ist ganz gut für den Einstieg, also um sich mit der Art und Weise zu beschäftigen, wie Algorithmen entstehen können und wie sie durch den Programmcode gesteuert werden können. Die Basisstrategien, die ich in LUA geschrieben habe, lassen sich wunderbar in FXCM backtesten. Allerdings möchte ich nun weitere Informationen aus anderen Schnittstellen vorher analysieren und die Ergebnisse mit in die automatisierten Entscheidungen einfließen lassen.

Und damit stoße ich mit den LUA-Algorithmen im Zusammenhang mit FXCM an meine Grenzen. Echt schade :( Die FXCM Lösung ist echt komfortabel. Einfach das Skript in die Tradingstation laden und Backtest direkt auf der Oberfläche starten, fertig. Und das alles inklusive optischer Auswertung.

So wie es aussieht, werde ich mich wohl intensiv mit JAVA auseinandersetzen müssen, wenn ich wirklich das umsetzen möchte, was mir so im Kopf herumschwirrt. Ich brauche scheinbar ein eigens programmiertes Tool, mit dem ich über die FXCM API dann wieder die Funktionen der Tradingstation nutzen könnte. Der Aufwand wächst dadurch natürlich erheblich. Mal sehen, wann ich das noch zeitlich unterbringen kann :D

11.09.2019

Starke Aufwärtsbewegung

Wow, seit ca. einem Monat geht es an den Märkten nur in eine Richtung, als sei all das politische Geplänkel vergessen. Schöne Zeit, schöne Renditen. Aber es ist, wie es immer war, nach der Korrektur ist vor der Korrektur...

Während sich die selbsternannten Gurus mit ihren Ergebnissen der letzten Wochen beweihräuchern, stoßen wir in den Bereichen von 12.500 Punkten herum auf einen harten Widerstand. Es bleibt abzuwarten, ob die Hürde in diesem Anlauf überwunden werden kann.

Unabhängig der Euphorie zeigt sich jedoch, dass in den Phasen, in denen die Märkte nur eine Richtung kennen, der Leichtsinn vieler Anleger seinen Höhepunkt erreicht. Es werden wie wild Positionen aufgebaut, die zum Teil wirklich fragwürdig sind. Beobachten kann man das ganze Spektakel richtig schön bei small caps, deren Kurs sich plötzlich mindestens verdoppelt, obwohl sich an dem Substanzwert oder an der Situation der Unternehmen in den letzten Wochen rein gar nichts verändert hat...

Allerdings bleibe ich bei der Aussage, die ich bereits vor ein paar Jahren geäußert habe: In Phasen, in denen die Märkte nur eine Richtung kennen, kann jedes Kindergartenkind an der Börse Geld verdienen. Interessant wird es erst, wenn das Momentum nachlässt. Dann geht für viele Harakiri-Anleger das große Zittern los.

Deutlich interessanter finde ich derzeit die medialen Zweifel an der Strategie von Investment-Legende Warren Buffett. Dadurch, dass Gewinne und Verluste nun quartalsweise ausgewiesen werden müssen, fangen diverse Onlinemagazine an, seine Strategie zu hinterfragen... Warum? Weil sich die herben Verluste von Kraft Heinz massiv auf das Ergebnis von Berkshire niederschlagen. Allerdings wird natürlich nur der einzige Angriffspunkt in dieser einen Position betrachtet, sodass der Gesamtkontext der Strategie und die langfristige Haltedauer im Getümmel untergehen... So heißt es beispielsweise: BUFFETT VERLIERT IM ERSTEN QUARTAL XY USD! Ich wusste bis dato wirklich nicht, dass Buffett seinen Anlagehorizont auf ein Quartal fokussiert........

Es ist schon interessant wie plötzlich das Value Investing per se hinterfragt wird. Und es gibt tatsächlich sogar schon jene, die Buffett und Munger pures Glück in der Vergangenheit unterstellen.

Achja, was soll ich sagen... Ich bleibe weiterhin beim Value Investing und hoffe, dass ihr euch auch nicht von dem ganzen Trubel kirre machen lasst. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen und durch die hohe Volatilität in den letzten Monaten gab es tatsächlich einige interessante Einstiege im Hinblick auf  langfristige Investments.

Lassen wir uns überraschen, wie lange die politischen Ereignisse noch so einen starken Eingriff auf die Märkte haben werden und wann wieder etwas Ruhe einkehrt.

In diesem Sinne, bis zum nächsten mal!