20.06.2016

DAX legt fast 4% zu!

Zum heutigen Wochenstart rast der DAX mit bisher fast 4% Gewinn auf die 10.000er Marke zu. Auch, wenn die aktuellen Prognosen des Referendums auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU hindeuten, sollten Sie bis Donnerstag Vorsicht walten lassen.

Wenn es zu schön aussieht, um wahr zu sein, ist es das in der Regel auch. Solange noch keine Entscheidung über den Verbleib Großbritanniens in der EU gefallen ist, sind aktuelle Bewegungen in den Futures nichts weiter als Tendenzen. Bis Mittwoch ist weiterhin eine hohe Volatilität zu erwarten. Von einer Trendwende können wir erst ausgehen, wenn eine entgültige Entscheidung vorliegt.

Kommt es am Donnerstag wider erwartend zu einem anderen Ergebnis, wird die kurzfristige Reaktion umso stärker ausfallen.

Sollten Positionen zur Entscheidung geschlossen werden? 
Wer im kurzfristigen Handel unterwegs ist, sollte bis zum Entscheidungstag vorsichtig agieren oder sogar flat bleiben. Dort, wo große Chancen erwartet werden, ist das große Risiko nicht weit entfernt. Die Zeit vergeht schnell und viele Trader haben das Desaster bei der Aufhebung der Untergrenze im Schweizer Franken bereits vergessen... Würde es zu einem Brexit kommen, sind gigantische GAPs im DAX ebenfalls denkbar. 

Wohl dem, der dabei auf der richtigen Seite positioniert ist...

Wer ein Aktienportfolio besitzt, sollte die Volatilität im Blick behalten. Wird große Volatilität erwartet, kann es durchaus sinnvoll sein, Positionen zu verkleinern oder entsprechende Positionen durch andere Maßnahmen abzusichern.

Auch in diesem Fall ist die oberste Priorität der Kapitalerhalt. Das Risikomanagement sollte in diesen Tagen an die Gegebenheiten angepasst werden, sodass Sie nicht schweißgebadet und zitternd den Stand Ihres Portfolios abrufen müssen.

Ist die Entscheidung erstmal vom Tisch, sollte das Börsenbild wieder klarer werden und einfachere Entscheidungen zulassen. Besonders die wirtschaftlichen Daten zeigen eine gute Prognose für Q3 und Q4. 

Es gibt jeden Tag genug Tradingkonten, die das zeitliche segnen, daher lassen Sie uns an jedem Tradingtag versuchen zu den Überlebenden zu gehören und solche riskanten Handelstage zu meiden.

Ich wünsche eine ruhige Handelswoche!

Bis bald :-)





14.06.2016

Aktueller Marktausblick

Harte Zeiten für DAX und Co. Die letzte Handelswoche schlägt manchem Trader aufs Gemüt. Stark fallende Kurse begleiten unser Trading seit einigen Tagen.

Nichts desto trotz bestätigen uns die letzten Tage auch, warum der Blick auf die Nachrichten, die auch die Wirtschaft bewegen, sinnvoll und wichtig ist. Das Thema der Woche ist eindeutig der Brexit. Ein mögliches ausscheiden Groß Brittaniens aus der EU könnte fatale Folgen für alle Beteiligten haben. Auch, wenn es in unserer Betrachtung hauptsächlich um das Börsengeschehen geht, sollten wir uns der Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft bewusst sein, die ein Brexit mit sich ziehen würde. 

Kommt es zu einem Brexit, wäre das der erste fallende Dominostein, der weitere Länder dazu ermutigen könnte, die EU zu verlassen. Natürlich ist in der EU nicht alles schön und toll, doch die Vorteile überwiegen klar die wirtschaftlichen Nachteile. Anstatt über mögliche Austritte zu diskutieren, wäre es viel sinnvoller über mögliche Änderungen in den Regularien der EU zu sprechen. Die Lage scheint allerdings derzeit etwas festgefahren, weshalb auch viele Bürger das System "EU" als gescheitert betrachten. Wie das Referendum ausgeht bleibt abzuwarten. Die möglichen Reaktionen der Märkte zeichnen sich allerdings jetzt schon ab. 

Der DAX muss seit einigen Tagen erhebliche Verluste verzeichnen. Es beginnt eine etwas angespannte Zeit an den Märkten. Denn auch in den USA sieht es aktuell nach weiter fallenden Kursen aus. S&P500 und DowJones korrigieren weiter und setzen trotz steigender PMIs den DAX weiter unter Druck. Steigende Kurse sind in den USA auch erst verzögert zu erwarten.

In diesen Tagen zeigt sich, dass ein solides Risikomanagement unverzichtbar ist, um langfristigen Anlageerfolg zu sichern. Weiterhin zeigt sich allerdings auch, dass Nachrichten einen enormen Einfluss auf die Börsenwelt haben können. Auch, wenn es ein trauriger Anlass für die steigenden Aktienkurse der Handwaffenhersteller ist, so hatte auch das Attentat in Orlando massive Auswirkungen auf die jeweiligen Aktien. 

Als Anleger sollten wir das Geschehen um die Märkte herum ausgiebig betrachten und etwaige Risiken erkennen. Nur so ist es uns möglich unsere Risikoeinschätzung permanent zu verbessern und Verluste zu minimieren.

Sollten wir jetzt bei den fallenden Kursen einsteigen? 
Längerfristige Anleger könnten beginnen gestaffelt Aktien zu erwerben und so den Cost-Average-Effekt nutzen, um größere Aktienpakete anzuhäufen. Kurzfristig gesehen ist noch unklar, ob bereits das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die wirtschaftlichen Daten geben hierzu bisher kein grünes Licht. So lange sich die Futures in einer Abwärtsrichtung befinden, wird es schwierig kurzfristige Aktienkäufe profitabel zu gestalten. Unmöglich ist das allerdings nicht. Wichtig ist hierbei, dass Sie sich auf Werte konzentrieren, die nicht so stark mit dem Index korrelieren. Dennoch sollten Sie vorsichtig sein.

Ein weiteres Problem, was sich kürzlich charttechnisch abbildet, ist das DoubleTop auf Tagesbasis im DAX. Ob und welche Auswirkungen es auf die nächsten Wochen haben wird, kann derzeit nur vermutet werden. Die nächste markante Unterstützung ist im Bereich 9400 Punkte anzutreffen. Wird diese ebenfalls nach unten gebrochen, sind Werte im Bereich 8700 gar nicht mehr so unrealistisch.

Eines lässt sich jedoch mit ziemlicher Sicherheit sagen. Langweilig wird es definitiv nicht. Jedoch müssen wir uns den Gegebenheiten anpassen und unser Risikomanagement entsprechend der aktuellen Situation adaptieren.

Viel Erfolg!